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Zoom-Fatigue: Warum Frauen stärker betroffen sind

Warum trifft Zoom-Fatigue Frauen stärker? Und was hat das mit unseren gesellschaftlichen Rollen zu tun? Eine Spurensuche.


Zoom-Fatigue kennen wir alle - spätestens, seit wir uns wegen der Corona-Pandemie fast nur noch online treffen.


Doch eine Studie der Universität Stanford zeigt nun auch: Frauen sind stärker von Zoom-Fatigue betroffen als Männer.


Warum ist das so?


Laut der Studie sind Frauen beim Call stärker fokussiert und nehmen zudem die nonverbalen Interaktionen auf dem Bildschirm eher wahr. Sie haben dadurch eine stärkere mentale Belastung.


Und: Sie sind stärker von der so genannten "Spiegelangst" betroffen: Während eines Videocalls müssen wir ständig auf uns selbst schauen – und das oft mehrere Stunden am Tag. Frühere Studien legen nahe, dass Frauen damit weniger gut umgehen können als Männer. Beim Betrachten in einem Spiegel konzentrieren sich Frauen eher auf sich selbst und wie sie von anderen wahrgenommen werden könnten als Männer. Das kleine Fenster im Videocall scheint einen ähnlichen Effekt zu haben.


SELBSTFOKUSSIERTE AUFMERKSAMKEIT BEZIEHT SICH AUF EIN GESTEIGERTES BEWUSSTSEIN DAFÜR, WIE MAN RÜBERKOMMT ODER WIE MAN IN EINEM GESPRÄCH AUFTRITT.

Jeff Hancock, Psychologe an der Universität Stanford


Vermeintliche Schönheitsideale machen Frauen zu schaffen


Das liegt wohl auch an unserem Gesellschaftsbild: Frauen vergleichen sich häufiger mit den gängigen Schönheitsidealen, die zum Beispiel über Social Media propagiert werden. So kann es bei Videocalls für Frauen eher zu negativen Gefühlen kommen, die durch die Eigensicht im Video-Fenster getriggert werden.


Die Befragung ergab ausserdem, dass Frauen häufiger in längeren Meetings sitzen und dass sie weniger Pausen zwischen den einzelnen Videocalls haben. Das sorgt für zusätzlichen Stress. Zudem gab eine Mehrheit der weiblichen Befragten an, sie fühlten sich quasi gefangen, wenn sie im Sichtfeld der Kamera bleiben müssten, um für ihre Gesprächspartner sichtbar zu sein.


Du bist auch belasteter, wenn du jünger bist


Neben dem Geschlecht beeinflussen auch Persönlichskeitmerkmale die Belastung durch Videokonferenzen. Extrovertierte Menschen waren laut dem Studien-Autor Jeff Hancock weniger erschöpft als introvertierte.


Ruhige, emotional stabile Menschen kamen besser mit der Situation zurecht als ängstliche Menschen, die möglicherweise auch von der durch den digitalen Spiegel ausgelösten Selbstaufmerksamkeit betroffen waren.


Auch das Alter spielte eine Rolle: Jüngere Personen berichteten in der Studie über ein höheres Maß an Zoom-Müdigkeit als ältere Umfrageteilnehmer.


Lies hier, was du gegen Zoom-Fatigue tun kannst.

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