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Was die Digitalisierung mit ADHS zu tun hat - und warum wir alle nervöser und gestresster sind



In der Ära der Digitalisierung sind Menschen mit ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung) mit neuen Herausforderungen konfrontiert. Der digitale Overload kann für sie überwältigend sein, während die allgemeine Bevölkerung ebenfalls unter einem wachsenden Stresspegel leidet.


Die Digitalisierung hat einen enormen Einfluss auf das tägliche Leben. Menschen mit ADHS kämpfen in einer Welt der ständigen Reize, Benachrichtigungen und Informationsoverload um ihre Aufmerksamkeit. Der digitale Einfluss kann ihre ohnehin schon herausfordernde Fähigkeit, sich zu konzentrieren, zusätzlich beeinträchtigen.


Es ist wichtig zu verstehen, dass die Auswirkungen der Digitalisierung nicht auf Menschen mit ADHS beschränkt sind. Die gesamte Bevölkerung ist zunehmend gestresst und nervös. Die permanente Verfügbarkeit von Informationen und der Druck, in der digitalen Welt präsent zu sein, tragen zu einem anhaltenden Stressniveau bei.


Soziale Medien spielen eine Schlüsselrolle in dieser digitalen Stresslandschaft. Der Vergleich mit anderen, der Wunsch nach Likes und die Angst vor dem Verpassen relevanter Ereignisse tragen zu einem konstanten Stresspegel bei. Es ist unerlässlich, bewusst Pausen einzulegen und sich von der ständigen Erreichbarkeit zu distanzieren, um das psychische Wohlbefinden zu fördern.


In einer Welt, die von Technologie getrieben wird, müssen wir Wege finden, die Kontrolle über unsere Aufmerksamkeit zurückzugewinnen. Dies betrifft nicht nur Menschen mit ADHS, sondern jeden, der in dieser digitalen Ära lebt. Die Einführung von Medienpausen im Schulunterricht oder das bewusste Abschalten von Smartphones am Abend sind Maßnahmen, die jeder ergreifen kann, um den negativen Auswirkungen der digitalen Welt entgegenzuwirken.


Es ist an der Zeit, ein Bewusstsein für die psychologischen Auswirkungen der Digitalisierung zu schaffen und Strategien zu entwickeln, um den digitalen Stress zu bewältigen. Denn nur so können wir in dieser vernetzten Welt ein gesundes Gleichgewicht zwischen Technologie und mentaler Gesundheit finden.


Wenn du unter ADHS leidest und dich digital achtsamer bewegen möchtest, gibt es mehrere Strategien und Praktiken, die dir helfen können, den Reizüberfluss zu reduzieren und deine Aufmerksamkeit besser zu fokussieren. Hier sind einige Tipps:

  1. Setze klare Ziele und Prioritäten: Definiere klare Ziele für deine digitale Aktivität. Priorisiere die wichtigsten Aufgaben und vermeide Multitasking, um Überforderung zu reduzieren.

  2. Strukturiere deine Zeit: Plane feste Zeiten für digitale Aktivitäten, wie das Lesen von E-Mails oder das Durchstöbern von sozialen Medien. Begrenze diese Zeiten, um Ablenkungen zu minimieren.

  3. Verwende Produktivitätstools: Nutze Apps und Tools, die speziell für Menschen mit ADHS entwickelt wurden, um die Organisation und den Fokus zu erleichtern. Es gibt viele Anwendungen, die bei der Strukturierung von Aufgaben und der Verwaltung von Zeit unterstützen.

  4. Schaffe digitale Pausen: Baue bewusst Pausen in deine digitale Aktivität ein. Stehe auf, bewege dich, und mache gezielte Übungen, um die Konzentration zu steigern.

  5. Reduziere Benachrichtigungen: Minimiere die Anzahl der Benachrichtigungen auf deinen Geräten. Deaktiviere Benachrichtigungen für Apps, die nicht dringend sind, um Unterbrechungen zu vermeiden.

  6. Schaffe eine digitale-freie Zone: Weise bestimmten Bereichen, wie deinem Schlafzimmer, eine digitale-freie Zone zu. Dies fördert einen besseren Schlaf und reduziert die ständige Verfügbarkeit von Bildschirmen.

  7. Erlaube dir Offline-Zeiten: Plane bewusst Phasen ohne digitale Geräte ein. Nutze diese Zeiten, um dich zu entspannen, kreativ zu sein oder dich mit anderen Aktivitäten zu beschäftigen.

  8. Suche professionelle Unterstützung: Erwäge, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Ein erfahrener Therapeut oder Psychiater kann spezifische Strategien für den Umgang mit ADHS in der digitalen Welt anbieten.

  9. Praktiziere Achtsamkeit und Meditation: Lerne Achtsamkeits- und Meditationsübungen, um deine Aufmerksamkeit zu stärken und Stress abzubauen. Diese Praktiken können auch dazu beitragen, den Geist zu beruhigen.

  10. Kommuniziere deine Bedürfnisse: Teile deinem Umfeld mit, dass du bewusst digital achtsamer sein möchtest. Bitte um Verständnis und schaffe klare Kommunikationsregeln, um Ablenkungen zu minimieren.

Diese Tipps sollen dir helfen, einen gesünderen Umgang mit der digitalen Welt zu entwickeln und gleichzeitig die Herausforderungen von ADHS zu berücksichtigen. Jeder Mensch ist einzigartig, daher kann es hilfreich sein, verschiedene Ansätze auszuprobieren und herauszufinden, welche am besten zu dir passt.

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